Hombruch. Der Umbau der Schule an der Eierkampstraße wird ausgezeichnet. Das Schulministerium und die NRW-Architektenkammer verleihen der Förderschule als einziger Schule in Dortmund den Schulbaupreis.
Marcus Patrias und Annette Dierks zeigen die Pläne der umgestalteten Schule. (Foto: Anna Gellner)
Der 60er-Jahre-Bau der Schule an der Eierkampstraße stellte den Architekten Marcus Patrias vor Herausforderungen – besonders als es darum ging, den Innenhof sinnvoll zu integrieren. Er fand eine Lösung. Und gewann dafür jetzt sogar den Schulbaupreis.
Der Innenraum der Schule an der Eierkampstraße ist geprägt von den Holztreppen. Die Schüler nutzen sie als sozialen Treffpunkt, die Eltern als Zuschauertribüne. Hinter der gemauerten Wand verbergen sich die Pflegeräume. (Foto: Michael Rasche)
Als einzige Schule in Dortmund bekommt die Förderschule im September den Preis überreicht. Der richtet sich einerseits an den Architekten, andererseits an den Bauträger, in diesem Fall die Stadt Dortmund. 128 neue, umgebaute und erweiterte Schulgebäude aus Nordrhein-Westfalen hatten sich darum beworben – 23 von ihnen werden nun für ihren „positiven Einfluss auf die pädagogische Arbeit“ ausgezeichnet.
Dach statt Innenhof
„Über den Preis war ich sehr überrascht“, sagt der Dortmunder Marcus Patrias. „Zumal es hochrangige Mitpreisträger gibt.“
Statt einem offenen Innenhof, den 70 Prozent der in den 1960er- und 1970er-Jahren in Dortmund gebauten Schulen haben, ist der Teil der Schule an der Eierkampstraße nun überdacht. Tageslicht gelangt über Glaskuppeln in das Atrium der Schule. Und den Innenraum prägen jetzt Holzstufen, die die Schüler, Eltern und Lehrer ganz unterschiedlich nutzen: als sozialen Treffpunkt, als Zuschauertribüne, als Ruhezone. „Kinder, die sich zurückziehen wollen, können sich nach oben setzen“, sagt Schulleiterin Annette Dierks.
Und auch im Urteil der Jury spiegelt sich die Betonung der Vielseitigkeit wider: „Die neue Mitte schafft Kommunikation, erleichtert den Kindern die Orientierung und verbessert deutlich die Erschließungssituation“, heißt es dort. Die 3,5 Millionen Euro, die der Umbau gekostet hat, scheinen also eine gute Investition gewesen zu sein.
Überhaupt hat sich der Umbau an den Bedürfnissen der Schüler orientiert: Die Förderschule braucht Pflegeräume, die nun auf jeder Etage vom Innenraum aus erreichbar sind. Im Snoezelen-Raum, einem Entspannungsraum, kommen autistische und unruhige Kinder zur Ruhe. Und natürlich ist die gesamte Schule barrierefrei.
Treffpunkt für alle
Trotzdem: Geht es nach Marcus Patrias und Annette Dierks soll die Schule zukünftig nicht als Schule isoliert, sondern im Bezirk integriert sein. „Es wäre schön, wenn hier ein richtiges Stadtteilzentrum entsteht“, sagt der Architekt.
Wir danken den Ruhrnachrichten für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung des Artikels auf unserer Homepage.
Hier geht es zum Beitrag über den Schulbaupreis 2013.